Antibiotikumbehandlung bei der Primär-OPZur Prophylaxe (Vorbeugung) einer Infektion des Kunstgelenkes erhalten Sie ein Antibiotikum nach der Operation. Meist wird ein Cephalosporin-Antibiotikum verwendet. Wenn Sie eine Unverträglichkeit gegen Antibiotika haben, sollten Sie uns dies bitte dringend mitteilen.
Antibiotikumbehandlung bei zahnärzlicher Behandlung bei einliegender EndoprotheseHierüber wird sehr viel diskutiert: die wissenschaftlichen Meinungen gehen hier von "kein Antibiotikum" bis "immer Antibiotikum" gebe. Es gibt eine Empfehlung der Fachgesellschaft AE (Arbeitsgemeinschaft für Endoprothetik Deutschland), ca. 2 Stunden vor einer zahnärztlichen Behandlung ein Antibiotikum wie z.B. ein Cephalosporin einzunehmen (z.B.: Cefaclor 500 mg 1 Tbl./Kps.)
Arthroskopische Operationen Arthroskopische Operationen haben bei der fortgeschrittenen Hüft- und Kniearthrose keinen Stellenwert, weil sie nachweislich aller meistens keinen nachweisbaren Nutzen haben.
Aufnahme in der KlinikWenn Sie sich für eine OP entschieden haben, kann der Termin direkt in der Sprechstunde vereinbart werden oder nach einer Bedenkzeit können Sie den Aufnahmetermin zur OP telefonisch oder per E-Mail ausgemacht werden. Die stationäre Aufnahme erfolgt in der Regel am Tag vor der OP. Am Klinikum Friedrichshafen melden Sie in der „Patientenaufnahme“ im Erdgeschoss des Hauptgebäudes. Sie müssen am Aufnahmetag nicht nüchtern sein.
Was in die Klinik mitnehmen? Siehe unter „W“.
Behandlungsmöglichkeiten der Hüft- und Knie-ArthroseBehandlungsmöglichkeiten der Hüft- und Knie-Arthrose: Zuerst wird die konservative (= nicht operative) Therapie versucht. Wenn diese nicht mehr hilft, ist an eine OP zu denken (Details siehe Überschriften / Hüfte und Knie).
Beinlängendifferenz Eine Beinlängendifferenz nach einer Hüftprothesen-OP kann immer mal wieder vorkommen. Gründe können sein: Das andere Bein ist durch eine schwere Arthrose / Substanzverlust Knorpel u. Knochen verkürzt, es können anatomische Varianten z.B. betreffend den Schenkelhalswinkel vorliegen. Bei der Hüft-Oberflächenersatz-Endoprothesen kommt es so gut wie nie zu einer Beinlängendifferenz.
BHR®-SystemDas BHR
®-System (auch McMinn-Prothese genannt) kommt bei uns als Hüftoberflächenersatz-Endoprothese seit 2005 zur Anwendung.
Mehr zum BHR
®-System=McMinn-Prothese lesen Sie unter der
entsprechenden Unterseite
Bicontact®-Hüftendoprothesen-Schaft
Bluttransfusionen nach einer OPBluttransfusionen nach eine Hüft- oder Knie-Endoprothesen-OP stellen heute die Ausnahme dar. Vor vielen Jahren war die Eigenblutspende vor der OP sehr verbreitet. Heutzutage wird diese kaum mehr durchgeführt, da sich gezeigt hat, dass die Risiken höher als der Nutzen dieser Maßnahme sind.
Blutverdünnende MedikamenteWenn Sie z.B. ASS 100, Marcumar oder ein NOAK (neue orale Antikoagulanzien) einnehmen müssen: sagen Sie das bitte in der Sprechstunde. Je nach Medikament muss dieses einen bestimmten Zeitraum vor der OP abgesetzt werden.
ChondroitinChondroitin ist ein biologisches Makromolekül, das von Vorläuferzellen der Knorpelzellen gebildet wird und trägt zu deren Widerstand gegen Kompression bei. Chondroitin ist als Nahrungsergänzungsmittel einzuordnen und ist eine von sehr, sehr vielen Möglichkeiten der Komplementärmedizin bei Arthrose (d.h. Maßnahmen außerhalb der Schulmedizin). Die komplementärmedizinischen Maßnahmen bei Hüft- und Knie-Arthrose sind jeweils unter dem Hauptthema Hüfte und Knie aufgeführt, bitte anklicken. Wenn alternative Maßnahmen zur Schulmedizin helfen: dann ist das ok, nach dem Motto: wer heilt hat recht.
Columbus®-KnieendoprothesensystemDieses System wird bei uns in nahezu 90% der Fälle bei endoprothetischer Versorgung einer dekompensierten Kniearthrose verwendet.
Link zu Kniearthrose
Dauer/stationärer AufenthaltDauer/stationärer Aufenthalt: Meistens wird der Patient am Tag vor der OP aufgenommen. An diesem Tag erfolgt die ärztliche Aufnahmeuntersuchung, Blutanalyse, Aufklärungsgespräche / OP und Anästhesie. So gut wie immer dürfen Sie am ersten Tag nach der OP aufstehen und das operierte Bein voll belasten, dabei werden Sie von den Physiotherapeuten(innen) angeleitet. Nach insgesamt 6-8 Tagen nach der OP können Sie Ihre Reha antreten (stationär oder ambulant). Die Reha wird schon im Vorfeld organisiert.
DiagnostikIn den allermeisten Fällen reicht ein konventionelles Röntgenbild des erkrankten Gelenkes zur Diagnostik und sagt manchmal sogar mehr aus als eine CT- oder MRT-Untersuchung. Die letztgenannten 2 Untersuchungstechniken sind in einzelnen Fällen als ergänzende Diagnostik hilfreich
DrainagenDas Einlegen einer Drainage nach Hüft- und Knie-Endoprothesen-OP wird in Fachkreisen diskutiert.
Wir legen Drainagen ein, um einen größere Bluterguss-Bildung zu verhindern.
Einschränkungen nach der OPIn den ersten Tagen können starke Schmerzen auftreten. Sie erhalten eine Dreifach-Schmerz-Therapie nach dem Stufenschema der WHO. Zudem wird eine Bedarfsmedikation bei sehr starken Schmerzen mit Opiaten intravenös angeordnet.
Bei der Knieprothesen-OP kann ein Schmerzkatheter vor der OP in Narkose gelegt werden. Sie dürfen das operierte Bein so gut wie immer voll belasten, erhalten aber Gehstützen zur Optimierung des Gangbildes.
Nach einer Hüftprothesen-OP sollten Sie die ersten 6 Wochen bestimmte Bewegungen nicht durchführen: die operierte Hüfte nicht über 90° beugen, nicht anspreizen, nicht innendrehen (das wird Ihnen alles ausführlich erklärt).
Enduro®-KnieendoprothesensystemBei diesem System handelt es sich um eine achsgekoppelte Knieendoprothese, die man bei z.B. bandinstabilen
Kniearthrosen oder im Revisionsfall verwendet.
Erwartungen an die OPWir sagen unseren Patienten sehr detailliert, was er von der OP erwarten kann. Nach einer Hüft-Endoprothese darf man einen Zufriedenheitsgrad von über 90 % erwarten. Anders ist das leider bei den Knie-Endoprothesen: Die internationale Studienlage zeigt, dass 20 % nach einer endoprothetischen Versorgung einer Kniearthrose nicht zufrieden sind, bis zu 50 % haben auch nach Jahren noch Restbeschwerden.
Fahren mit dem PKWFahren mit dem PKW sollten Sie selber die ersten 6 Wochen nach Implantation einer Hüft- oder Knieprothese nicht. Das vor allem aus medikolegalen Gründen: Sollten Sie (auch unverschuldet) in einen Unfall verwickelt werden, kann die gegnerische Partei evtl. Kapital daraus schlagen, dass sie ja erst kürzlich operiert wurden und deshalb evtl. keine ausreichende Reaktionsfähigkeit haben.
Fast Track Fast Track bedeutet "schnelle Schiene" und ist eine Behandlungsmethode mit der wir eine besonders rasche und für den Patienten komfortable Genesung nach einer Operation erreichen können. Zu „Fast track“ gehört eigentlich, dass man keine Drainagen verwendet, was wir jedoch tun, um einen zu großen innerlichen Bluterguss zu verleiden.
Grade der ArthroseGrad 0: normaler Knorpel, normal weiter Gelenkspalt
Grad 1: erweichter Knorpel, meist normal weiter Gelenkspalt
Grad 2: geschädigter Knorpel, beginnende Gelenkspaltverschmälerung
Grad 3: Risse, kleinere Defekte im Knorpel, Gelenkspalt meist hälftig verschmälert
Grad 4: große Defekte der Knorpel, z.T. liegt Knochen frei, Gelenkspalt oft aufgehoben (Knochen reibt auf Knochen)
Je höher der Arthrose-Grad, umso mehr zeigen sich knöcherne Anbauten (Osteophyten im Bereich des Gelenkspaltes).
Haltbarkeit der Hüft- und Knie-EndoprotheseOft heißt es: die Endoprothese an Hüfte oder Knie hält 10 oder 15 Jahre. Diese Ausdrucksweise ist verwirrend und falsch. Besser sagt man: Die Wahrscheinlichkeit, dass ein bewährtes Endoprothesen-System nach 15 – 20 Jahren noch stabil verankert ist, liegt bei über 90%.
InfekteInfekte nach Endoprothesen-Implantation sind sehr selten. Das Risiko einer Infektion liegt im Bundesdurchschnitt bei ca. 2%. Ein Infekt ist sehr von Neben- und Vorerkrankungen des Patienten abhängig. So sind z.B. ein schlecht eingestellter Diabetes mellitus, Nikotinkonsum oder die Einnahme von immunsupprimierenden Medikamenten hohe Risikofaktoren für einen Infekt.
Infektionsiehe I (Infekt)
Injektionen Injektionen in arthrotische Hüft- und Kniegelenke: Grundsätzlich hat jede Injektion in ein Gelenk das Risiko einer Gelenkinfektion. Deshalb sollte man solche Injektionen von z.B. Kortison oder Hyaluronsäure nur unter hochsterilen Bedingungen (wie im OP) durchführen. In den letzten Jahren hat sich das Prinzip der
ACP (Autologous Conditioned Plasma)-Injektion/thrombozytenangereichert mit zusätzlich evtl. Hyaluronsäure) etabliert. Seriöse wissenschaftliche Untersuchung über die Wirksamkeit solcher und ähnlicher Maßnahmen gibt es bisher meines Wissens nicht.
Knorpel-Therapie
Oft wird gefragt, ob man arthrotisch zerstörten Knorpel nicht durch eine Knorpelzell-Transplantation wieder aufbauen kann. Das geht bereits ab einer geringen Arthrose leider nicht. Einen Stellenwert scheint die Knorpelzell-Transplantation nur bei frischen, verletzungsbedingten Knorpelschäden zu haben.
KomplikationenDie wichtigsten Komplikationen nach einer Hüft- oder Knieprothesen-Implantation sind
Infektion: siehe I/J
Verletzung von Nerven und Gefäßen: Bei der Operation an der Hüfte und am Knie liegen wichtige Nerven und Gefäße in unmittelbarer Nähe der Gelenke. Verletzungen dieser Strukturen sehr selten (weit unter 1%).
Tritt aber eine Gefäß-/ Nervenverletzung auf, kann das gravierende, evtl. dauerhafte Folgen für den betroffenen Patienten haben. Deshalb sollten so lange wie möglich die Optionen der konservativen (= nicht operativen) Therapieverfahren ausgeschöpft werden.
Beinvenen-Thrombose (Gefäßgerinnsel) und Lungen-Embolie (abgelöstes Gefäßgerinnsel verstopft Lungengefäße): Durch die frühe Mobilisation meistens am ersten Tag nach der OP und die Gabe von gerinnungshemmenden Mitteln nach der OP sind eine Thrombose oder eine Lungenembolie heutzutage äußerst seltene Komplikationen.
Nachblutung/Bluterguss: Kann immer wieder auftreten, wenn Patienten trotz normaler Blutgerinnnungswerte bei der OP eine vermehrte Blutungsneigung zeigen. Manchmal muss man eine OP aus internistischen Gründen unter Einnahme von z.B. ASS 100 (blutverdünnendes Medikament) durchführen.
Wundheilungsstörung kann gehäuft auftreten, wenn Pat. rauchen, Diabetes mellitus haben oder ein Medikament wie Kortison oder zur Immunsuppression einnehmen müssen.
Konservative TherapieKonservative Therapie (= nicht operative Therapie) ist immer der erste Behandlungsschritt bei einer Hüft- oder Kniearthrose. Die Implantation eines künstlichen Hüft- oder Kniegelenkes ist immer die ultima ratio (letzter Ratschluss) bei einer konservativ nicht mehr beherrschbaren Arthrose.
Kosten für die OPDie Kosten für die stationäre Behandlung werden von den Krankenversicherungen komplett übernommen, da es sich bei einer hochgradigen Hüft- oder Kniearthrose um eine veritable Erkrankung handelt. Die Kosten für die Reha werden je nachdem vom Krankenversicherungsträger oder vom rentenversicherungsträger übernommen. Wir helfen Ihnen bei der Organisation der Reha (ambulant oder stationär) im Vorfeld der OP.
Da ich kein Kassenarzt bin, muss ich bei kassenärztlich versicherten Patienten laut Ärztekammer eine Rechnung für die ambulante Untersuchung und Beratung zum 1-fachen GOÄ-Satz (ca. 50,- Euro) stellen.
KrückenVornehmer gesagt: Unterarmgehstützen sind in der ersten Phase nach der OP deshalb sinnvoll, weil die meisten Patienten mit hochgradiger Hüft- oder Kniearthrose sich einen Schongang angewöhnt haben. Physiotherapeutische Anleitungen und die Verwendung von Gehstützen helfen dem Patienten, wieder zu einem normalen Gangbild ohne hinken zurückzukommen. Heutzutage werden die „Krücken“ in der Reha durch Nordic-Walking-Stöcke abgelöst, das sieht dann zudem auch noch sportlich aus.
Leistenschmerz Leistenschmerz ist sehr oft das erste Symptom einer Hüftarthrose. Viele Patienten denken, sie haben eine Leistenzerrung. Oft strahlt der Hüftarthrose-Schmerz in die Oberschenkelaußenseite aus und oft auch in das Knie oder ganze Bein.
Lockerung einer EndoprotheseLockerung einer Endoprothese
Grundsätzlich kann sich eine Endoprothese an Hüfte oder Knie lockern. Erfreulicherweise sind die Lockerungsraten bei den modernen Endoprothesen-Systemen sehr gering. Kommt es aber zu einer Lockerung, so gibt es gute Lösungsmöglichkeiten für eine Endoprothesen-Wechsel-Operation.
Lokale Therapie bei ArthroseLokale Therapie z. B. bei Kniearthrose bedeutet die Anwendung von Umschlägen, Cremes, Salben. Hierzu stehen eine große Vielzahl von Hausmitteln zur Verfügung (z. B. Wickel mit Quark, Kohl, Retterspitz u.a.), Kälte- oder Wärmeanwendungen (das muss der Patient für sich selbst rausfinden), Bandagen/Arthrose-Orthesen u.v.a. zur Verfügung.
In den Salben und Cremes sind häufig NSAR (nicht steroidale Anti-Rheumatika) wie z.B. die Wirkstoffe Ibuprofen und Diclofenac. Die Möglichkeiten hier sind fast nicht zählbar. Auch hier gilt: wenn´s hilf, ist´s gut.
Eine lokale Therapie bei der Hüftarthose kann helfen, das ist aber eher die Ausnahme.
Lungen-Emboliesiehe Thrombose / Beinvenenthrombose
MassagenMassagen sind keine kausalen Behandlungsmaßnahmen bei Arthrose. Sie können aber dem Patienten Hilfe verschaffen, wenn eine muskuläre Dysbalance durch Schmerz-Schonhaltung vorliegt.
MedikamenteSeitens der Schulmedizin stehen die Medikamente nach dem Stufenschema der WHO (Welt-Gesundheits-Organisation) zur Verfügung:
Stufe 1: Nicht opioides Analgetikum: z.B.: Aspirin, Paracetamol, Diclofenac, Ibuprofen, Metamizol
Stufe 2: Schwaches Opioid, ggf in Kombination mit nicht opioiden Analgetika: z.B.: Tramadol, Tilidin, Dihydrocodein
Stufe 3: Starkes Opioid: z.B. Morphin, Fentanyl, Oxycodon (Betäubungsmittel-Verschreibungspflichtig)
Medikamente / pflanzliche PräparateMedikamente im weiteren Sinne sind komplementäre Maßnahmen: (und eigentlich nicht als schulmedizinische Medikamente zu bezeichnen): Einnahme von Condroitin, Glucosamin, Hyaluronsäure, Teufelskralle, Weidenrinde u.v.a. und die unter „Lokale Therapie“ genannten Maßnahmen.
Metall-Metall-GleitpaarungDas ist ein sehr wichtiges Thema bei der Hüft-Oberflächenersatz-Endoprothese am Hüftgelenk. Hierauf gehe ich sehr ausführlich unter dem
Über-Thema BHR/McMinn-Prothese ein.
Metha®-Hüftendoprothesen-SchaftDiesen sogenannten Kurzschaft verwenden wir bei der endoprothetischen Versorgung des Hüftgelenkes vorzugsweise bei jüngeren Patienten mit sehr guter Knochenqualität.
Dieser Schaft wird zementfrei verankert.
Nachbehandlung
Nachbehandlung nach Hüft- oder Knieprothese: Hierauf wird in den Hauptkapiteln Hüfte und Knie eingegangen.
NachblutungEine Nachblutung/Bluterguss kann immer wieder auftreten, wenn Patienten trotz normaler Blutgerinnnungswerte bei der OP eine vermehrte Blutungsneigung zeigen. Manchmal muss man eine OP aus internistischen Gründen unter Einnahme von z.B. ASS 100 (blutverdünnendes Medikament) durchführen.
Navigation und Robotik in der Hüft- und Knie-EndoprothetikNavigation und Robotik in der Hüft- und Knie-Endoprothetik ist ein sehr interessanter Aspekt. Ich selber habe auch viele Jahre bei der Hüft- und v.a. bei der Knie-Endoprothetik die Navigation verwendet. Nachdem aber vom wissenschaftlichen Aspekt her die Robotik und Navigation für den Patienten keinen nachweisbaren Vorteil bringt, und die OP-Zeiten durch diese Techniken verlängert werden, verwende ich diese Systeme nicht.
NSARNSAR = nicht steroidale Anti-Rheumatika können sehr wirksam zur Bekämpfung der Arthroseschmerzen sein.
Beispiele: Diclofenac, Ibuprofen, Indometacin, Meloxicam und Naproxen, ferner Celecoxib und Etoricoxib.
NSAR können zahlreiche Nebenwirkungen haben wie z. B.: Magen-Darm-Beschwerden bis hin zum blutenden Magengeschwür, Übelkeit, Schwindel, Benommenheit, Ödeme (Wassereinlagerungen im Körper).
NSAR darf man z. B. bei folgenden Situationen nicht geben: Überempfindlichkeit gegenüber den Wirkstoffen, Schwangerschaft (3. Trimenon) gastroduodenale Ulkuskrankheit, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, eingeschränkte Nierenfunktion, schwere Leberfunktionsstörungen, koronare Herzerkrankung und Herzinsuffizienz.
OperationEine Operation / Hüft- oder Knie-Endoprothese kommt dann in Betracht, wenn die konservativen Therapiemaßnahmen nicht mehr helfen und sich der Patient „reif“ für die Operation fühlt. Sie sollten sich nicht operieren lassen, wenn Sie selbst nicht davon überzeugt sind (siehe auch Zweitmeinung)
PhysiotherapiePhysiotherapie hat einen enorm hohen Stellenwert sowohl bei der konservativen Therapie als auch nach der hüft- und knie-endoprothetischen Operation. Unter diesem Begriff möchte ich auch Therapiemaßnahmen wie Osteopathie, Manuelle Therapie aufführen. Die physiotherapeutischen Maßnahmen nach einer OP werden bei uns gleich am ersten Tag nach der OP begonnen. Sie werden sehr intensiv geschult und das wird auch in der Reha (stationär oder ambulant) fortgeführt.
Plasmafit®-Hüftendoprothesen-PfanneDiese ist eine der modernen, sehr guten Press-Fit-Pfannen, die zementfrei im Beckenknochen verankert wird. Press-Fit bedeutet Verankerung durch Verklemmung.
Mehr dazu
Polyethylen®-Hüftendoprothesen-PfanneDie zementierten Hüftpfannen, bestehend aus Polyethylen, werden mit Knochenzement im Becken befestigt. Insbesondere Patienten mit osteoporotischem Knochen werden damit versorgt.
Prevision®-Knieendoprothesen-Revisions-SystemBei diesesm System handelt es sich um ein Revisions-System, das man verwendet, wenn eine Hüftendoprothese z. B. wegen Lockerung ausgetauscht werden muss.
Mehr dazu
RöntgenMeist genügt für die Diagnosestellung einer Hüft- oder Knie-Arthrose ein klassisches Röntgen-Bild und ist oft sogar geeigneter als eine CT oder eine MRT (Kernspin) -Untersuchung. Letztgenannte Untersuchungen braucht man nur in Fällen mit einer speziellen Fragestellung.
RöntgenbestrahlungNach einer Hüft- und Knie-Endoprothesen-OP gibt man für einige Tage eine NSAR (siehe oben) zur Schmerzbekämpfung, aber auch, um Verkalkungen im Bereich des operierten Gelenkes zu verhindern.
Wenn nun ein Patient eine Nierenerkrankung oder eine schwere Herzerkrankung hat, darf man kein NSAR geben! Mit einer einmaligen Rö-Bestrahlung am Tag vor der OP oder am Morgen des OP-Tages kann man solche unliebsamen Verkalkungen verhindern.
Schlitten-Prothese"Schlitten-Prothese" bezeichnet man ein Knie-Prothesensystem, das man anwendet, wenn isoliert nur der innere oder (seltener der äußere Kniegelenkanteil isoliert ersetzt wird.
Schmerzen nach der OPNach der OP gibt es eine standardisierte Schmerztherapie nach dem WHO-Schema:
Stufe 1: Nicht opioides Analgetikum: z.B.: Aspirin, Paracetamol, Metamizol, NSAR (siehe oben, z.B.: Diclofenac, Ibuprofen) Achtung: bei Nieren- oder Herzerkrankung darf man kein NSAR geben!
Stufe 2: Schwaches Opioid, ggf in Kombination mit nicht opioiden Analgetika: z.B.: Tramadol, Tilidin, Dihydrocodein
Stufe 3: Starkes Opioid: z.B. Morphin, Fentanyl, Oxycodon
Bei einer Knie-Endoprothesen-OP kann man einen Schmerzkatheter in der Leiste vor der OP in Narkose legen, über diesen Katheter wird in den ersten Tagen nach der OP ein Lokalanästhetikum gegeben. Dieses kann auch während der Wirkzeit eine Schwäche der Muskulatur des operierten Beines bedingen, deshalb: mit Schmerzkatheter nie alleine aufstehen und gehen, sonst kann man mit dem Bein einknicken.
Überraschend lassen die Schmerzen nach Hüft- oder Knie-Endoprothesen-OP bei den meisten Patienten bereits nach wenigen Tagen deutlich nach.
SprechstundenEinen Sprechstundentermin können Sie über mein Sekretariat am Klinikum Friedrichshafen ausmachen: Tel.: 07541 – 961310 oder per E-Mail: i.glauss@klinikum-fn.de. Die Wartezeit beträgt wenige Wochen, da ich so gut wie jeden Tag Sprechstunde mache. Bitte bringen Sie alle Unterlagen, die Sie haben, mit und auch eine Liste mit eventuellen Vorerkrankungen und ggf. Ihren Medikamentenplan.
Wenn Sie Rö-Bilder, eine CT- oder MRT (Kernspin-Untersuchung) haben, bringen Sie diese bitte auch mit. Die Wartezeit in der Sprechstunde ist i. d. R. überschaubar, da wir in einem 20 Minuten-Takt die Patienten einbestellen.
StammzellentherapieBei der Stammzellentherapie werden - vereinfacht gesagt - eigene Stammzellen entnommen und bildgesteuert an die Stellen gebracht, die von Arthrose betroffen sind. Es gibt einige Institute, die das in D anbieten. Die Kosten werden von der Kasse nicht übernommen. Meines Wissens gibt es keine wissenschaftlichen Belege über den Erfolg dieser Maßnahme.
TapenTapen = Kinesiologisches Tape ist ein elastisches textiles Klebeband. In speziellen Techniken wird es auf die Haut aufgebracht und soll gesundheitsfördernde Wirkungen erzielen. Eine Wirksamkeit ist meines Wissens wissenschaftlich nicht bestätigt. Aber auch hier gilt: wenn´s hilft, ist es gut. Schaden kann es nicht, evtl. kann eine Unverträglichkeit / Klebeband auftreten.
TermineEinen Termin zur Sprechstunde vereinbaren Sie bitte wie unter "Sprechstunde" genannt.
Termin für die OP: kann man entweder gleich in der Sprechstunde ausmachen oder aber auch nach einer eventuellen Bedenkzeit telefonisch oder per E-Mail (siehe „Sprechstunde“)
Thrombose (Beinvenen)Beinvenen-Thrombose (Gefäßgerinnsel) und Lungen-Embolie (abgelöstes Gefäßgerinnsel verstopft Lungengefäße): Durch die frühe Mobilisation meistens am ersten Tag nach der OP und die Gabe von gerinnungshemmenden Mitteln nach der OP sind eine Thrombose oder eine Lungenembolie heutzutage äußerst seltene Komplikationen.
ÜberweisungÜberweisung / Sprechstunde brauchen Sie nicht, da ich wie schon gesagt kein Kassenarzt bin. Wenn Sie
kassenärztlich versichert sind, sollten Sie bitte zur stationären Aufnahme einen Einweisungsschein vom Hausarzt oder Facharzt mitbringen.
UnverträglichkeitenLiegen Unverträglichkeiten für bestimmte Stoffe vor, sollten Sie das unbedingt mitteilen (Antibiotikum, Metalle, Pflaster u.a.).
Verletzung von Nerven und GefäßenBei der Operation an der Hüfte und am Knie liegen wichtige Nerven und Gefäße in unmittelbarer Nähe der Gelenke. Verletzungen dieser Strukturen sehr selten (weit unter 1%). Tritt aber eine Gefäß-/ Nervenverletzung auf, kann das gravierende, evtl. dauerhafte Folgen für den betroffenen Patienten haben. Deshalb sollten so lange wie möglich die Optionen der konservativen (= nicht operativen) Therapieverfahren ausgeschöpft werden.
VibrationsplattenEs wird oft gefragt, ob man eine solche nach einer Hüft- oder Knie-Endoprothesen-OP verwenden darf. Meines Wissens gibt es darüber keine verlässlichen wissenschaftlichen Daten. Deshalb würde ich das weglassen.
VollbelastungVollbelastung des operierten Beines ist in so gut wie allen Fälle nach Hüft- oder Knie-Endoprothesen-OP möglich. Ausnahme kann eine Situation nach Revisions-OP (Endoprothesen-Wechsel-OP) sein.
VorerkrankungenVorerkrankungen sollten bei der Erstvorstellung in der Sprechstunde unbedingt besprochen werden!
Bitte alle Unterlagen, die Sie haben mitbringen (z.B. Diabetiker-Ausweis, Marcumar-Pass).
WartezeitWartezeit für die Sprechstunde und OP: siehe „Sprechstunde“ und „Termine“
Was in die Klinik mitnehmenBedenken Sie:
a) ca. 8 Tage stationär in der Akutklinik und
b) ca. 3 Wochen stationär in der Rehaklinik.
Eine Checkliste für einen Klinikaufenthalt finden Sie u. a. bei
Primomedico
Wo tut es weh bei Hüft- und Kniearthrose? Das ist unter den Übersichtsthemen Knie und Hüfte nachzulesen.
WundheilungsstörungWundheilungsstörung kann gehäuft auftreten, wenn Patienten rauchen, Diabetes mellitus haben oder ein Medikament wie Kortison oder zur Immunsuppression einnehmen müssen.
X-rayX-ray = englisch = Röntgen, kommt von der deutschen Bezeichnung X-Strahl, wurde so von Wilhelm Conrad Röntgen genannt
YogaEs wird oft gefragt, ob man nach einer Hüft- oder Knie-Endoprothesen-OP wieder Yoga machen kann. In den ersten 6 Woche gibt es klar definierte Bewegungs-Limits, v. a., damit die Weichteile gut verheilen können. Das bekommen Sie nach der OP ausführlich erklärt. Bei übermäßigen Bewegungen in den ersten 6 Wochen können schlimmstenfalls Nähte des inneren Wundverschlusses reißen.
Zementier-Technik bei EndoprothesenBei der primären schaftbasierten Hüft-Endoprothetik wird heutzutage ganz überwiegend eine Verankerung der Prothesen-Komponenten zementfrei (ohne Knochenzement = PMMA) durchgeführt. Ist der Knochen in seiner Tragfähigkeit durch z.B. Osteoporose beeinträchtigt, kann bzw. muss man die Pfanne und den Schaft der Hüft-Endoprothese einzementieren. Bei der primären Knieendoprothetik werden heutzutage die Prothesen-Komponenten von den meisten Chirurgen zementiert verankert.
Mehr zur Zementiertechnik
ZugangOperativer Zugang zum Hüft- und Kniegelenk:
wir verwenden seit vielen Jahren minimalinvasive Zugänge sowohl bei der Hüft- als auch bei der Knie-Endoprothesen-OP. An der Hüfte verwende ich bei der schaftbasierten Hüft-Endoprothese den sog. seitlichen, anterolateralen Zugang und bei der Hüft-Oberflächenersatz-Endoprothese den sog. Dorsalen Zugang. Bei beiden Zugängen wird die hüftstabilisierende Muskulatur nicht eingeschnitten.
ZweitmeinungWenn Sie sich nicht sicher sind, ob Sie eine Hüft- oder Knie-Endoprothese brauchen, ist es seit langem ein guter Brauch, sich eine Zweitmeinung bei einem erfahrenen Endoprothesen-Operateur einzuholen. Das ist nichts Ehrenrühriges. In Fällen, bei denen ich betreffend die Therapiemaßnahmen unsicher bin, schlage ich das den Patienten von mir aus vor.